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AUSSTRAHLUNG

Lasertherapie oder Nanolasertherapie

Lasertherapie oder Nanolasertherapie
Lasertherapie oder Nanolasertherapie
Neuer Therapieansatz gibt Hoffnung bei der Frühbehandlung altersbedingter Makuladegeneration (AMD). Foto: Syda Productions/Shutterstock

Ein neuer Therapieansatz gibt Hoffnung bei der Frühbehandlung altersbedingter Makuladegeneration (AMD): die Behandlung mit einem Nanosekundenlaser.

Buchstaben verschwimmen beim Lesen, Gesichter sind nicht mehr zu erkennen: Die altersbedingte Makuladegeneration behindert Betroffene stark. Bei AMD handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Netzhautmitte. AMD ist die häufigste Erblindungsursache von Menschen über 55 Jahren. Allein in Deutschland sind rund zwei Millionen Menschen von der AMD betroffen.

Im fortgeschrittenen Stadium entstehen krankhafte Blutgefäße unterhalb der Makula, aus denen Flüssigkeit austritt, was die Zerstörung der Sinneszellen an dieser Stelle zur Folge hat. Die Sehschärfe im Zentrum des Blickfeldes verschlechtert sich dadurch erheblich. Die Patienten haben das Gefühl, dass beim Sehen „etwas im Weg ist“.

Behandlungsmöglichkeiten gab es bisher erst im späten Stadium. Nun kann eine neue Laserbehandlung vielen Menschen helfen, die Krankheit bereits aufzuhalten, bevor unwiederbringlicher Schaden entstanden ist, und ihr Risiko, die schwere Form der AMD zu entwickeln, deutlich zu senken. Dr. Hakan Kaymak, Netzhautspezialist aus Düsseldorf, ist einer der ersten Anwender der innovativen Methode.

Therapie mit einem Nanosekundenlaser

Die Lasertherapie zielt darauf ab, den natürlichen Regenerationsprozess des retinalen Pigmentepithels (RPE) an der Makula anzuregen. Diese Netzhautschicht ist für den Abtransport von Stoffwechselprodukten zuständig. Ist sie geschädigt, führt dies zu den für die Frühform der AMD typischen Ablagerungen, auch Drusen genannt.

Mit einem neuen Nanosekundenlaser werden rund um die Makula sehr winzige Gasbläschen erzeugt. Sie sind tatsächlich so klein, dass dadurch nur das Innere einzelner Zellen zugrunde geht, während ihre Zellmembran intakt bleibt.

Weil diese RPE-Zelle anschließend ihre Aufgaben nicht mehr wahrnimmt, wird die natürliche Regeneration angeregt und eine neue Zelle gebildet. Studien konnten nachweisen, dass sich durch die Lasertherapie bei 44 Prozent der Patienten die Zahl der Drusen reduzieren lässt und das Risiko, eine fortgeschrittene AMD zu entwickeln, gesenkt werden kann.

Die Behandlung mit dem Kaltlichtlaser ist sehr schonend. Im Gegensatz zur Laserkoagulation, die bisher im fortgeschrittenen Stadium zum Einsatz kam, werden die Gewebsschichten der Netzhaut nicht miteinander verschmolzen, es entwickelt sich keine Wärme und die empfindlichen Fotorezeptoren bleiben verschont.

Die Vorteile der Laser-Regenerationstherapie:

  • schmerzfrei
  • nichtinvasiv
  • die Fotorezeptoren bleiben unversehrt
  • die natürliche Regeneration des RPE wird angeregt
  • nur das Innere einzelner RPE-Zellen geht zugrunde
  • keine Wärmeentwicklung
  • kein Verschmelzen der Netzhautschichten
  • auch die Bruchmembran bleibt unangetastet

Patienten mit früher bis mittlerer Form der Makuladegeneration

Diese Laser-Regenerationsbehandlung eignet sich für Patienten mit früher bis mittlerer Form der Makuladegeneration, bei denen sich die typischen Drusen und Pigmentveränderungen im Bereich der Makula gebildet haben, und sollte erfolgen, bevor erste Schäden eingetreten sind, die das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigen. Sie wird außerdem für Diabetiker empfohlen, die unter einem Makulaödem leiden.

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