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Sir Gabriel Tolkowski: Der richtige Schliff

Sir Gabriel Tolkowski: Der richtige Schliff
Sir Gabriel Tolkowski: Der richtige Schliff
Foto: JoeFotoSS/Shutterstock

Einem Rohdiamanten sieht man seinen Wert und seine Schönheit nicht unbedingt an.

Erst der Diamantschleifer arbeitet aus dem Rohdiamanten das hochwertige Schmuckstück heraus – und Sir Gabriel Tolkowsky ist einer der besten der Welt.

Jede Handwerkstradition generiert ihre Legenden und die lebende Legende unter den Diamantschleifern heißt Sir Gabriel Tolkowsky. Unzählige Rohdiamanten gingen durch seine Hände und auch sie sind zu Legenden geworden: Der „Golden Jubilee“ ist der größte geschliffene Diamant der Welt; er hat dieses facettierte Wunderwerk für König Bhumipol geschliffen.

Für den legendären 599 karätigen „Centenary“ (hochfeines Weiß+, lupenrein) brauchte Sir Gabriel Tolkowsky drei Jahre, um ihn in ein funkelndes Wunderwerk mit insgesamt 247 Facetten zu verwandeln. Das können nur Schleifer mit großem Talent – ihm ist das in die Wiege gelegt. 1939 wurde er als Sohn des Diamantschleifers Jean Tolkowsky geboren, sein Onkel Marcel hat bereits 1919 nach geometrisch-optischen Berechnungen zur Lichtbrechung den „Ideal-Cut“ entwickelt, der bis heute als der Brillantschli  mit den idealen Proportionen gilt.

Von Generation zu Generation

Beste Voraussetzungen also für den jungen Sir Gabriel Tolkowsky, als Schleifer in der sechsten Generation der berühmtesten Meisterschleiferfamilie Antwerpens Karriere zu machen. Mitte der 1950er Jahre bildete ihn sein Vater aus. Der heute 74-jährige sah sich dabei immer als Künstler, der Wochen oder Jahre mit einem Rohdiamanten verbringen kann, bevor ihm Farbe, Größe, Einschlüsse und Form sagen, wie er „das Schönste aus einem Diamanten herausholen kann“.

Zahlreiche „Cuts“ sind so entstanden, der berühmteste stammt von 1996: der Gabrielle Cut, der berühmteste patentierte Brillantschli  der Welt. Wenn hinter jedem schönen Diamanten ein Schleifer steckt, dann ist Sir Gabriel Tolkowsky ohne Zweifel der König der Schleifer. Zumindest aber ein Edelmann – schließlich wurde ihm 2003 der belgische Ritterorden verliehen.

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