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MEIN HAUSTIER

Tierschützerin in emotionalem Hilfsprojekt

Foto: PETAs Einsatz für Hunde im ländlichen Rumänien

Jana Hoger leitet bei PETA Deutschland das karitative Tierschutzprojekt PETA helps Romania. Im Interview berichtet sie von ihren Erlebnissen im Land und erzählt, was sie bei ihrer Arbeit motiviert.

Wie sieht die Arbeit von PETA helps Romania aus?

Zum einen ist das die Kastrationskampagne, in der mit einer mobilen Klinik auch im ländlichen Gebiet Hunde und Katzen kastriert und medizinisch versorgt werden. Weiter arbeiten wir im Team von PETA helps Romania mit Behörden und Politik zusammen, um Gesetze zu verändern und Tierquälerei öffentlich zu machen. Außerdem ist der Tierschutzunterricht an rumänischen Schulen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit vor Ort.

Foto: Jana Hoger hilft Hunden und Katzen in Rumänien. Natürlich ist auch Zeit für die ein oder andere Kuscheleinheit.

Wie viele heimatlose Tiere gibt es in Rumänien?

Etwa 600.000 heimatlose Hunde und hunderttausende Katzen kämpfen in Rumänien täglich ums Überleben. Unzählige Vierbeiner werden von Hundefängern gefangen und kommen in grausame städtische Tierheime oder Tötungsstationen. In diesen überfüllten Einrichtungen fehlt es an Nahrung, medizinischer Versorgung und Schutz vor der Witterung. Ein Großteil der Tiere wird nicht kastriert und vermehrt sich im Tierheim weiter. Viele Hunde sterben dort nach kurzer Zeit. Aber auch Hunde und Katzen mit einem Halter führen oft ein entbehrungsreiches Leben. Die meisten Hunde liegen an kurzen Ketten, sind ohne Schutz vor Hitze und Kälte, häufig mangelernährt und ohne medizinische Versorgung. Rumäniens ländliche Strukturen sind von großer Armut geprägt. Das nimmt mich sehr mit.

Wie oft fährst du nach Rumänien und was macht du dort konkret?

Ich versuche so oft wie möglich vor Ort unser Team zu unterstützen.

Dann sind wir häufig mit der mobilen Klinik unterwegs. So erreichen wir auch abgelegene Gebiete und versorgen dort Hunde und Katzen und kastrieren sie. Das ist wichtig, da in diesen Regionen oftmals keine Tierarztpraxen ansässig sind und die Dorfbewohner häufig keine finanziellen Möglichkeiten haben, ihre Tiere medizinisch versorgen zu lassen. Im Rahmen der Kampagnen verteilen wir zusätzlich Bildungsmaterialien und Broschüren zum Thema Kastration von Hunden und Katzen. So soll Empathie und Mitgefühl für alle Lebewesen etabliert werden.

Es geht also auch darum, die Halter zu informieren? Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen?

Genau. Gemeinsam mit unserem rumänischen Partner Eduxanima klären wir die Menschen vor Ort über die Rechte und Bedürfnisse der Tiere auf und zeigen ihnen, wie sie sich besser um sie kümmern können. Pro Jahr verteilen wir mehr als eine Tonne vegane Hundenahrung, spenden wetterfeste Hundehütten, tauschen schwere Ketten gegen leichte Laufleinen. So erreichen wir mit unserer Hilfe 12.000 Lebewesen jährlich.

Gibt es einen Fall, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Jeder meiner Einsätze vor Ort ist einzigartig und immer emotional. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Rettung von Hunden aus einer grauenvollen Tötungsstation: Ein Ort, an dem die Angst und die Trauer sich nicht nur in den Augen der Hunde spiegelt, sondern die überall zu spüren und sogar zu riechen ist. Ich entdeckte eine kleine, sehr alte Hündin in einem der rostigen und nassen Zwinger. Es war ein eiskalter Tag und ich frage mich bis heute wie sie es bis dahin überlebt hatte. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr Blick war verzweifelt. Ich konnte sie nicht zurücklassen, und so retteten wir „Ommi“ und 17 weitere Hunde. Heute sitzt die kleine, lebensfrohe Hündin neben mir. Ich habe beschlossen, ihr ein Für-immer-Zuhause zu schenken und kann mir keinen Tag mehr ohne sie vorstellen.

Wie kann man PETA helps Romania unterstützen?

Jede Spende rettet Leben. Auf der Spendenseite von PETA helps Romania gibt es verschiedene Hilfspakete und Patenschaften für Tiere in Not. Auch weisen wir darauf hin, dass der Handel mit viel zu jungen Welpen in Europa ein boomendes Geschäft ist und viele Tiere aus Rumänien kommen. Wir bitten also alle Tierfreunde, keine Welpen, erwachsene Hunde und andere Tiere beim Züchter oder im Internet zu kaufen. Adoptieren Sie Tiere bitte immer aus dem Tierheim.

Weitere Informationen finden Sie unter:

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