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FÜR GENIEßER

Gekocht wird, um satt zu werden, gebacken wird, um sich zu verwöhnen

Foto: Sixx/ Claudius Pflug

Fröhlich, hinreißend und herrlich rosa – im kreativen Fifties-Look verzaubert Enie van de Meiklokjes ihre Fans. Im Interview spricht die sympathische Zuckerbäckerin von ihrer Leidenschaft.

Was bedeutet für Sie Sommergenuss?

Frische Früchte, leichte Küche und dieses ganz besondere Gefühl, das man eben nur im Sommer hat. Während es im Winter in der Küche ja immer eher deftig zugeht, hauptsächlich Gerichte mit viel Fett, Rotkohl und leckeren Soßen auf den Tisch kommen, wird im Sommer alles wieder leichter und luftiger – ich liebe aber alle Genüsse, egal ob Sommer oder Winter (lacht).

Und im Bezug auf Süßes?

Ich lebe ja teilweise in Dänemark, und hier gibt es so einen ganz leckeren Mix aus Joghurt und Buttermilch mit Ei, Zitrone und Vanille – Koldskål. Das gibt es in Dänemark zwar das ganze Jahr über, aber insbesondere wenn es warm wird, schmeckt es besonders gut. Das bedeutet für mich: Der Sommer ist da.

Was backen Sie im Sommer am liebsten?

Ich bin ja absoluter Käsekuchenfan. Ich weiß, das ist jetzt nicht typisch Sommer, aber wenn er schön kalt ist und zudem mit einer fruchtigen Soße gemacht ist, passt das schon ganz gut in den Sommer.

Wie entstand eigentlich Ihre Leidenschaft fürs Backen?

Ich komme ja aus dem Osten, und bei uns wurde immer gebacken, gekocht, eingeweckt. Schließlich gab es nicht an jeder Ecke alles, und so hat man sich die Gaumenfreuden eben aus dem heimischen Garten selbst bereitet.

Können Sie uns ein Beispiel nennen?

Besonders zur Erdbeerzeit ging es kulinarisch immer hoch her. Wir hatten Unmengen an Erdbeeren, und die wollten verwertet werden. Also gab es Erdbeeren in allen Variationen: als Marmelade, eingezuckert, eingeweckt und natürlich auch auf Kuchen, Torten und Torteletts. Ich habe diese Zeit immer besonders geliebt, denn überall roch und schmeckte es nach den süßen Früchten. Noch heute kann ich schwer an einem Stück Erdbeerkuchen vorbeigehen, ohne in Versuchung zu geraten (lacht).

Sollten Eltern mit ihren Kindern backen?

Auf jeden Fall! Doch viele Eltern können selbst nicht backen oder haben Angst vor einem Küchenchaos. Dabei ist es schade, wenn Kindern backen verwehrt wird, denn für die meisten Kleinen ist es das Größte, Teig zu kneten, einen Kuchen mit Obst zu verzieren oder einfach nur vor dem Ofen zu sitzen und das Werk zu beobachten, was sie später dann sogar noch essen dürfen – was gibt es Schöneres?!

Ist Backen der größere Genuss im Vergleich zum Kochen?

Mir gefällt am Backen vor allem, dass man Backwerk so toll verschenken kann. Blumen sind auch schön, aber wenn man jemandem einen kleinen Kuchen schenkt, den man selbst gemacht hat, dann ist das viel persönlicher. Gekocht wird, um satt zu werden, gebacken wird, um sich zu verwöhnen.

Was backen Sie am liebsten?

Ich bin totaler Fan von herzhaften Dingen. Ich backe beispielsweise sehr gerne Brot. Zum einen weiß ich dann genau, welche Zutaten verwendet wurden, zum anderen schmeckt es mir auch viel besser. Frisches Brot ist einfach wunderbar.

Können Sie sagen, was das Leckerste war, das Sie je gebacken haben?

Das ist bei mir immer phasenabhängig. Momentan habe ich eine totale Spargelphase. Und mein Lieblingsrezept ist: Gekochten Spargel mit Schinken und ganz viel Sauce hollandaise in Blätterteig einwickeln, ab in den Ofen und backen, bis der Teig goldbraun ist – leeeecker! Das schmeckt wie ein herzhaftes Schokocroissant.

Bitte geben Sie Backanfängern 4 Tipps.

  • Keine Angst haben, einfach probieren. Was soll schon passieren? Backen soll Spaß machen!
  • Am Anfang nicht zu aufwendige Gerätschaften kaufen. Jeder sollte sich erst einmal ausprobieren, und man kann auch viel mit der Hand kneten und vorbereiten. Da braucht es nicht gleich die Hightech-Maschinen. Wenn man dann eine Leidenschaft fürs Backen entwickelt, kann man sich immer noch das Profi-Equipment zulegen.
  • Sich nicht krampfhaft ans Rezept klammern, sondern einfach losbacken und sich auch mal an Außergewöhnliches wagen.
  • Übung macht den Meister. Und sollte mal etwas nicht so aussehen wie gewollt, helfen Puderzucker und etwas Glitzer immer.

Nun verraten Sie uns bitte noch Ihre aktuellen Projekte.

Momentan drehe ich noch „Handmade mit Enie“, meine neue Bastelsendung auf sixx. Und danach heißt es wieder ran an den Backofen und ich stehe wieder für „Sweet & Easy“ vor der Kamera. Darauf freue ich mich schon besonders, denn ich liebe es, meine Leidenschaft, das Backen, beruflich auszuleben.

Außerdem gibt es den ganzen Tag zu essen. Und wenn das ganze Studioteam meine Kreationen kosten muss und immer runder wird, sehe ich daneben gleich viel schlanker aus (lacht).

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