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„Es geht um den Schutz vor existenziellen Risiken“

„Es geht um den Schutz vor existenziellen Risiken“
„Es geht um den Schutz vor existenziellen Risiken“
Welche Risiken können mich finanziell so schwer treffen, dass ein wirklicher Ruin droht? Foto: NothingIsEverything/Shutterstock

Bianca Boss vom Bund der Versicherten weiß genau, wann und warum welche Versicherungen Sinn machen.

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Bianca Boss

Abteilungsleitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Bund der Versicherten

Frau Boss, welche Versicherungen braucht man überhaupt?

Zunächst natürlich eine Krankenversicherung, die ja aber ohnehin und aus guten Gründen verpflichtend ist. Abschließen sollte jeder eine Privathaftpflichtversicherung, und wer berufstätig ist, eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Darüber hinaus kommt es auf die individuellen Begebenheiten an – wenn ich Wohngebäude besitze, gehört eine Wohngebäudeversicherung dazu, hab ich eine Familie, brauche ich eine Risikolebensversicherung, um die Familie zu schützen. Versicherungen sind da, um zu beschützen, insofern kommt es immer darauf an, was es zu beschützen gibt.

Was ist mit einer Hausratversicherung?  Vor dem Verlust des Hausrats muss man sich doch auch beschützen.

Das macht natürlich Sinn, aber nicht an erster Stelle. Die Hierarchie ergibt sich eigentlich aus der generellen Frage: Welche Risiken können mich finanziell so schwer treffen, dass ein wirklicher Ruin droht? Das heißt, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und einen Passanten umfahre? Das lebenslang zu kompensieren, könnte mich finanziell ruinieren.

Wenn ich mein Wohngebäude nicht versichert habe und es brennt komplett ab, wäre ich ruiniert, wenn ich nicht mal eben 500.000 Euro auf dem Konto liegen habe. Wenn ich als Haupternährer sterbe, entsteht meiner Familie ein existenzieller Schaden. Bei der Hausratversicherung relativiert sich das in der Regel etwas. Klar ist es ärgerlich, wenn etwa durch ein Feuer oder einen Wasserschaden Sachen vernichtet werden. Aber meistens entsteht dadurch keine existenzielle Bedrohung. Kurz gesagt: Wenn alle größeren Risiken abgesichert sind und der Hausrat einen hohen Wert darstellt, macht eine Hausratversicherung natürlich Sinn.

Welche Rolle spielen situative Unterschiede, wie zum Beispiel, ob man in einem Haus wohnt oder in einer Wohnung, am Berg oder an der Küste?

Grundsätzlich ändert sich natürlich der Versicherungsbedarf mit der Lebenssituation – ein Schüler braucht was anderes als ein Rentner oder eine junge Frau mit Kind. Das orientiert sich aber viel mehr am Menschen als an der Umgebung. Es gibt auch eine Elementarschadenversicherung, gegen Überschwemmungen oder Schneedruck und solche Sachen, aber auch die hat meist wenig damit zu tun, wo man wohnt, das ist im Zweifelsfall an der Küste genau das Gleiche wie auf dem Land.

Wir fordern jeden auf, einfach mal eine Bedarfsermittlung zu machen, dafür stellen wir kurze, knackige Broschüren kostenlos zur Verfügung, das kann man auch mit wenigen Klicks auf unserer Website machen.

Viele Menschen finden das Thema Versicherungen kompliziert. Warum macht es keinen Sinn, einfach alle nötigen Versicherungen beim selben Anbieter abzuschließen?

Na ja, theoretisch könnte das ja schon Sinn machen – es ist bloß praktisch nicht zu empfehlen. Man sollte sich, wie bei jeder anderen Kaufentscheidung, einfach nach den besten Bedingungen umschauen, und da gibt es eben Unterschiede zwischen den Versicherungssparten. Die einen haben hier viel bessere Leistungen, die anderen da, das ist wie in anderen Branchen auch. Wer die besten Sportwagen baut, baut nicht unbedingt die besten Trecker. Darum sollte man sich auch immer unabhängig informieren, also nicht den Sportwagenhersteller fragen, sondern eine Verbraucherzentrale, einen Versicherungsberater oder uns beim Bund der Versicherten.

Ist es denn wirklich so schlimm, wenn man keine Versicherung abschließt? Welche Konsequenzen können daraus schlimmstenfalls entstehen? Oder anders gefragt: Kann ich nicht einfach schnell eine Versicherung abschließen, wenn „was passiert“ ist?

(lacht) Nein, das geht nicht, da gibt es natürlich Fristen und Bedingungen, die eingehalten werden müssen. Darum raten wir auch, wie eingangs erwähnt, dazu, sich erst einmal vor allem um die wirklich existenziellen Risiken zu kümmern. Da liegen die möglichen Konsequenzen ja auf der Hand: Schlimmstenfalls rutsche ich sozial total ab, werde Hartz-IV-Empfänger und zahle mein Leben lang für eine Unachtsamkeit, einen dummen Zufall. 

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Tipps für ein gutes Gartenjahr

Wer einen Garten hat, kann derzeit bestens die enorme Wachstumskraft der Pflanzen beobachten. Überall treibt frisches Grün aus, entstehen Knospen und Blüten.

Regenwasser im Garten optimal nutzen

In dieser starken Vegetationsphase haben die Pflanzen einen hohen Wasserbedarf und profitieren von einem regenreichen Frühling. Auch über den Sommer hinweg brauchen die Pflanzen regelmäßig Wasser, um gesund und vital zu bleiben. Strahlender Sonnenschein ist das, was sich viele im Sommer wünschen. Wechselt er sich jedoch nicht mit Regenschauern ab, werden unbewässerte Rasenflächen schnell gelb.

Bei Bäumen und Sträuchern sind die Trockenheitsprobleme zunächst kaum sichtbar, machen sich jedoch langfristig bemerkbar. „Das Umweltbundesamt und der Deutsche Wetterdienst haben 2015 in einer gemeinsamen Analyse festgestellt, dass der Klimawandel in den kommenden Jahren häufiger zu Hitzewellen und Starkregen führt“, erklärt Dr. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Beide Wetterphänomene stellen Gartenbesitzer vor Herausforderungen, auf die sie sich am besten frühzeitig einstellen.“

Niederschläge speichern

Um den Wasserkreislauf optimal für die Gartenbepflanzung zu nutzen, ist es wichtig zu verstehen, dass sich die jährliche Niederschlagsmenge voraussichtlich kaum verändern wird. Allerdings ist damit zu rechnen, dass es viel öfter zu Extremwetterlagen kommen wird: längere heiße Trockenphasen einerseits und heftige Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen können, andererseits.

Um sich auf langanhaltende Trockenheit vorzubereiten, ist es sinnvoll, Wasserspeicher anzulegen. Die gute, alte Regentonne ist ein bewährtes Prinzip, das sich jedoch auch in größerem Maßstab umsetzen lässt und dabei attraktiv in die Gartengestaltung integriert werden kann. Wasserreservoirs lassen sich zum Beispiel im Boden, hinter einer Mauer oder einem bewachsenen Zaun verbergen.

Zisternen können Landschaftsgärtner aber auch als formschönes Wasserbecken anlegen. Je nach Standort, Größe und Bepflanzung des Gartens können die Profis den individuellen Wasserbedarf kalkulieren und eine passende Lösung planen und einbauen.

Effektiv nutzen

Im Garten das gesammelte Regenwasser zu nutzen anstatt den Wasserhahn aufzudrehen, spart nicht nur Leitungswasser, es schont auch den Geldbeutel. In der Wasserrechnung wird nicht nur die Lieferung, sondern auch die Entsorgung des genutzten Wassers in die Kanalisation berechnet. Verteilt man Leitungswasser mit dem Schlauch oder der Geißkanne im Garten, zahlt man also eine Abwasserentsorgung, obwohl man diese Dienstleistung gar nicht in Anspruch nimmt.

Es lohnt sich folglich in mehrfacher Hinsicht, einen professionellen Regenwasserspeicher für das eigene Grundstück installieren zu lassen. „Wenn Pflanzen ausreichend Wasser bekommen, sehen sie nicht nur frischer, farbenprächtiger und gesünder aus, sie sind auch robuster und langlebiger“, erklärt Dr. Michael Henze.

„Ideal ist es, den Speicher mit einer automatischen Bewässerung zu verbinden, da diese das Wasser je nach Wetterlage optimal verteilt.“ Landschaftsgärtner bauen die Bewässerungsleitungen so ein, dass sie nicht sichtbar sind. Solche Einbauten lassen sich schon jetzt im Frühjahr umsetzen. Dann profitieren die Gartenbesitzer bereits in diesem Jahr von der Bewässerungstechnik.

Versickerung ermöglichen

Das zweite Extremwetterphänomen, das in naher Zukunft häufiger auftreten wird, sind starke, wolkenbruchartige Regenfälle. Damit sich die plötzlich auftretenden Wassermassen nicht aufstauen, ist es wichtig, im Garten möglichst viel Versickerungsflächen einzuplanen. Dazu zählen Grünflächen in allen Varianten: Hecken-, Baum- und Strauchbepflanzungen, Rasenflächen, Staudenbeete.

Flächen, die hingegen durch undurchlässige Pflasterung oder Asphalt versiegelt sind, können das Wasser nicht aufnehmen. In vielen Gemeinden müssen Grundstücksbesitzer sogar eine Gebühr für versiegelte Flächen zahlen. Landschaftsgärtner kennen sich mit den lokalen Regelungen aus und beraten fachkundig, welche Materialien für eine Entsiegelung in Frage kommen.

Schließlich sind Wege, Treppen und Terrassen Teil einer ausgewogenen Gartengestaltung und Besitzer müssen auch nicht völlig darauf verzichten. Kies ist beispielsweise ein Material, das sehr wasserdurchlässig ist. Naturstein- und spezielles Porenpflaster ermöglichen ebenfalls eine gewisse Durchlässigkeit.

Weitere Informationen und Landschaftsgärtner vor Ort sind unter www.mein-traumgarten.de zu finden.

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