Home » LIFE » LIEBESLEBEN » Mit dem richtigen Spielzeug die Lust des Augenblicks nutzen
LIEBESLEBEN

Mit dem richtigen Spielzeug die Lust des Augenblicks nutzen

Mit dem richtigen Spielzeug die Lust des Augenblicks nutzen
Mit dem richtigen Spielzeug die Lust des Augenblicks nutzen
Foto: Guryanov Andrey/Shutterstock

Sexspielzeuge für Erwachsene sind schon seit Langem nicht mehr nur absoluten Insidern vorbehalten.

In den letzten Jahren ist auch eine verstärkte Experimentierfreudigkeit unter den Laien zu erkennen. Das Klientel hat sich geändert, ist jünger und selbstbewusster geworden und vor allem auch weiblich. Zudem gibt es einen neuen Trend: weg vom Gummi, hin zu Naturmaterialien wie Holz. Über die Vorteile und wie so ein Spielzeug auch in Ihrem Schlafzimmer Einzug hält, sprachen wir mit Elmar Thüry, Geschäftsführer von WaldMichlsHoldi.

Herr Thüry, warum sind Ihre Produkte besonders in einer Partnerschaft gut anwendbar?

Unser Hauptprodukt, die Doppelhummel, kann man nicht – wie viele andere Vibratoren – als Mannersatz sehen, sondern das ist wirklich ein Spielzeug, was zu zweit richtig viel Freude bereitet. Eine ärztliche Studie hat bewiesen, dass rund 80 Prozent der Frauen nur klitoral- oder per G-Punkt-Stimulation zum Orgasmus kommen können. Die Bewegung des Mannes reicht da manchmal nicht aus, weil einfach die Power fehlt. Die Doppelhummel eignet sich hervorragend für die äußerliche, also Klitorisstimulation, und natürlich auch innen. Dadurch ist sie quasi ein Rundumpaket für die Frau – und natürlich auch für den Mann.

Der Anwendungsbereich sind nur die zwei sanften Kugeln. Diese Kugeln stimulieren mit extrem intensiven Vibrationen und verzaubern den Intimbereich mit punktgenauer G-Punkt-Massage. Zudem ist es auch ein hervorragendes Beckenbodentraining. Die Kugeln erleichtern aber auch das Einführen und das Rückholen im analen Bereich. Die sanfte Doppelhummel ist ein idealer Vibrator zum Experimentieren und Genießen – allein oder zusammen mit dem Partner.

Wie können Paare die häufig vorhandene Grenze überwinden, solch ein Spielzeug in die Hand nehmen beziehungsweise ins Liebesspiel integrieren?

Zuerst sollte man darüber reden, sich einig sein, etwas Neues ausprobieren zu wollen. Wenn dieser große Schritt getan ist, sollte man einfach spielerisch damit umgehen – bloß nicht verkrampfen, denn dann bereitet das beste Spielzeug keine Freude mehr.

Wie sollten Laien mit der Doppelhummel umgehen?

Zwanglos. Anhand der Reaktion der Frau, merkt der Partner ganz schnell, wann er die empfindlichen Stellen der Frau trifft. Tipp: Wenn die Luststelle gefunden wurde, sollte die Vibration kontinuierlich auf diesem Punkt bleiben, um die größtmögliche Lust zu bereiten und zum Ziel zu kommen. Nach dem Liebesspiel mit der Doppelhummel rate ich, vor allem Anfängern, darüber zu reden: „Was hat dir besonders gefallen?“, „Wo hat es dich am meisten stimuliert“, etc. Am Ende ist das Spiel mit einem solchen Spielzeug aber immer der Fantasie der Benutzer überlassen. Das macht ja auch den Reiz aus, etwas Neues zu erkunden und dadurch erogene Stellen beim Partner zu entdecken, die vorher vielleicht gar nicht bekannt waren.

Haben Sie auch einen Anwendungstipp?

Wenn der Mann beispielsweise auf dem Rücken liegt und diese Kugel einfach an die Peniswurzel mit anlegt, vibriert alles. Wenn die Frau auf dem Penis sitzt und der Mann legt die Doppelhummel mit an, hat man den natürlichsten Vibrator der Welt. Das ist so ein Anwendungsbeispiel. Natürlich ist die Punktstimulation der Klitoris der Klassiker. Durch Punktstimulation des Anus oder Damms des Mannes, kann man ihm viel Freude bereiten, denn diese Vibration ist so intensiv, dass der Mann diese bis in die Prostata spürt. Die Doppelhummel ist einfach ein Spielzeug, mit dem man sich zu zweit viel Freude bereiten kann – und nur darum geht es schließlich!

Was macht die Doppelhummel so außergewöhnlich?

Es ist eine direkte Vibration, die wiedergegeben wird. Es ist kein Gummi, Latex, oder ähnliches mehr dazwischen, was wie ein Dämpfer wirkt. Der Druck von der Muskulatur unterbindet bei unseren Produkten die Vibration nicht. So wie es außen vibriert, so stimuliert es auch innen – das ist der große Vorteil von Holz. Zudem ist Holz ein warmes Material und nimmt ganz schnell die Körpertemperatur an. Dadurch ist die Durchblutung besser und somit auch das Ergebnis.

Eine weitere Rolle spielt Optik. Wir haben 22 verschiedene Farben und wenn eine Frau etwas schön findet, geht sie damit entspannter um, als mit abstoßenden Formen oder Farben. Die Oberfläche ist ähnlich wie Glas und dadurch sehr hygienisch. Während herkömmliche Gummivibratoren vor der Benutzung gereinigt werden sollten, da sich beim Lagern eine klebrige Oberfläche entwickelt, muss man das bei unseren Produkten nicht.

Nach der Benutzung reinigt man z.B. die Doppelhummel mit Wasser und Seife und kann sie beim nächsten Mal einfach aus dem Schubfach nehmen, loslegen und Spaß haben. Die Lust des Augenblicks geht nicht verloren, wie es bei vielen anderen Sexspielzeugen, durch das Reinigen, der Fall ist. Beim Liebesspiel sollte man spontan sein können – das macht den Kick, die Leidenschaft und den Spaß schließlich aus.

Nächster Artikel
Home » LIFE » LIEBESLEBEN » Mit dem richtigen Spielzeug die Lust des Augenblicks nutzen
LIEBESLEBEN

Es gibt einen Unterschied zwischen Sexualität und Erotik

Paula Lambert spricht im Interview über Selbstliebe, Swingerclubs und wahre Sexualität.

Liebe Paula, was hat es mit „Paula liebt dich“ auf sich?


Bei der Kampagne geht es um die Vermittlung eines neuen Körpergefühls, eines neuen Selbstverständnisses um Selbstliebe – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Auch wenn Frauen von dem Nichtlieben ihrer eigenen Person häufiger betroffen sind, ziehen die Männer doch stark nach.

Wie bist Du darauf gekommen, Selbstliebe zum Thema zu machen?

Auch ich werde relativ oft beschimpft dafür, dass ich nicht schlank und mager bin, sondern eher eine runde Frau. Es ist verletzend, und ich habe lange gebraucht, um mit solchen Anfeindungen klarzukommen. Dann habe ich aber angefangen zu überlegen, warum das eigentlich so ist.

Warum fühle ich mich schlecht mit mir selbst? Warum müssen sich überhaupt Menschen schlecht mit sich selbst fühlen und, ganz wichtig, was kann ich tun, wenn sich jemand schlecht mit sich selbst fühlt? Aus diesem Grund habe ich diese Kampagne ins Leben gerufen, denn wir brauchen eine Bewegung, die auf dieses Thema aufmerksam macht.

Wahre Sexualität kommt viel leiser, stiller und intensiver daher als das wilde Rumgerammel.

Wie hast Du es geschafft, Dich selbst zu lieben?

Ich habe angefangen, mich anzusehen, habe mich lange im Spiegel betrachtet und mir überlegt, warum ich mich überhaupt so ablehne. Was davon ist real und was pure Einbildung? Und ich habe mich gefragt, warum ich mich über Bauchpolster und einen dicken Hintern definiere, denn das macht mich überhaupt nicht aus. Ich bin doch nicht nur Bauch oder Arsch. Doch das ist die Falle, in die ganz viele Frauen laufen. Sie denken, das Äußere ersetzt das Innere, was natürlich absoluter Quatsch ist.

Inwieweit sind die Liebe zu sich selbst und Sex miteinander verbunden?

Ich bekomme sehr viel Post und merke, dass ein Großteil der Frauen sich in Beziehungen befindet, die einfach Schrott sind. „Wie kann ich meinem Mann noch besser dienen?“ – „Welche Stellung muss ich draufhaben, damit er mich nicht verlässt?“ Das ist der Tenor vieler E-Mails.

Das erschüttert mich immer wieder, denn wenn man sich selbst fragt, was einem guttut, wenn man sich selbst in den Mittelpunkt stellt – ohne dabei egozentrisch zu sein –, stellt man solche Fragen nicht, dann gibt man solchen Typen einen Fußtritt. Dazu ist man aber natürlich nicht in der Lage, wenn man das Gefühl hat, dankbar sein zu müssen, dass sich überhaupt jemand mit mir abgibt.

Auch wenn dieser jemand mich schlecht behandelt, doch etwas anderes habe ich ja nicht verdient. Und diese Art von Sexualität, wie sie meiner Meinung nach in deutschen Schlafzimmern überwiegt, ist natürlich auch rein funktional.

Inwiefern?

Frauen, die sich wie Pornostars benehmen, nur damit ihr Partner seinen Freunden erzählen kann, wie cool seine Partnerin ist, wie laut sie schreit und welche Stellungen sie alles draufhat. Das hat aber nichts mit wahrhaft erlebter Sexualität zu tun.

Diese kommt viel leiser, stiller und intensiver daher als dieses wilde Rumgerammel, was die meisten Leute fälschlicherweise als Sex bezeichnen und bei vielen Frauen sogar eine große Leere hinterlässt, während es für Männer häufiger okay ist. Doch für Frauen muss es eben mehr als das sein. Und das zeichnet Frauen voller Selbstliebe auch aus, dass sie in der Lage sind, Sexualität einzufordern.

Wie kommt der wahre Sex in die Schlafzimmer (zurück)?

Erst einmal müssen die Leute verstehen, dass es einen Unterschied zwischen Erotik und Sexualität gibt. Erotik kann gern auch mal das Spiel sein, sich wie ein Pornostar zu benehmen, Sexualität hingegen ist eine Verbindung von Menschen, die ganz tief im Inneren stattfindet.

Sie hat nichts mit großen Bewegungen und Rumgehampel zu tun, sondern das kann etwas ganz Stilles und Langsames sein. Und die Leute müssen erst einmal verstehen, worum es überhaupt geht, und lernen, aus der Hyperaktivität in eine Ruhe zu kommen, um Sexualität überhaupt zuzulassen – auch wenn man schon lange zusammen ist.

In Langzeitbeziehungen ist der Sex häufig komplett eingeschlafen. Wie erweckt man ihn wieder?

Wenn wirklich noch Liebe im Spiel ist, gibt es eine ganz einfache Übung aus der Sexualtherapie, nämlich sich zum Sex zu verabreden. Man sagt, Dienstag und Donnerstag ist es so weit – egal ob wir Lust haben oder nicht.

Und das funktioniert?

Wenn drumherum die Kommunikation stimmt, ist es erstaunlicherweise so, dass der Sex wieder ins Fließen kommt und oft besser wird als je zuvor. Ein Fehler, der auch häufig gemacht wird, ist, dass Sex einen viel zu hohen Stellenwert hat.

Bitte erläutern Sie das näher.

Wir reden ja auch nicht darüber, was wir als nächstes Essen. Und Sex ist wie Essen, ein Grundbedürfnis und nicht die schönste Nebensache der Welt, sondern eine der wichtigsten Hauptsachen. Wenn man das so wahrnimmt, verschwindet automatisch auch der Druck dahinter, und Sex beginnt wieder Spaß zu machen und leidenschaftlich, nicht pornografisch, zu sein.

Bitte geben Sie unseren Lesern fünf Tipps für ein gesundes Sexualleben.

  1. Fernseher, Smartphone, Tablet raus aus dem Schlafzimmer.
  2. Einmal die Woche darf jeder 15 Minuten über seine Gefühle der vergangenen Woche reden – ohne vom anderen unterbrochen zu werden. Das kann ganz banales sein, aber auch knackigeres, wie „Ich fühle mich nicht genug berührt“.
  3. Nicht mit überhohen Erwartungen gemeinsam ins Bett gehen. Sex darf auch mal Scheiße sein – aber eben nicht nur. Es ist aber einfach falsch, immer das gigantische Feuerwerk zu erwarten. Es gibt auch einfachen Gebrauchssex, der gut ist.
  4. Schöne Übung: Während der ganzen Nummer versuchen Augenkontakt zu halten. Das ist kniffelig, aber da passiert sehr viel in einem selbst. Natürlich muss man nicht anfangen zu starren, aber versuchen in den anderen Einzutauchen und zu gucken, was in einem selbst passiert, die Gefühle zulassen.
  5. Von erotischen Spielzeugen halte ich nichts, da sie mit Sexualität nicht viel zu tun haben, sondern eher Aufgeilhilfen sind. Wer Sexspielzeuge braucht, soll sie nutzen. Ich bin ein Penisfan. Und wer gut miteinander swingt, soll es tun, aber es ist nie eine Rettung. Viele denken, solche Clubs oder Spielzeuge sind die Rettung für ihr erlahmendes Leben oder als ein Ersatz für wahre Gefühle – und einer leidet oft darunter.

Weitere Informationen unter: www.paulalambert.de

Nächster Artikel