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„Smart what?“ Umsetzungsempfehlung im Smart Home

Fakt ist, dass es unseres Wissens bisher noch keine nachgewiesenen Fälle von Einbrüchen durch Hacken eines Smart Homes bundesweit gibt. Foto: sdecoret/Shutterstock

Norman Bartusch, Vorstand, Smart Home Initiative Deutschland e.V., erzählt im Interview wie wir alle Smart Home zu Hause umsetzen können.

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Norman Bartusch

Vorstand, Smart Home Initiative Deutschland e.V.

Smart Home ist ein sehr breit gefächertes Thema, aber zur Smart-Home-Sicherheit. Alles über ein App steuern? Was, wenn jemand diese App hackt?

Sicherheit ist ein komplexes Thema. Sicherheit fängt vor allem in der mechanischen Grundausstattung an. Im Gebäude gilt immer: Mechanik vor Elektronik. Fakt ist, dass es unseres Wissens bisher noch keine nachgewiesenen Fälle von Einbrüchen durch Hacken eines Smart Homes bundesweit gibt. Mit der dazu erforderlichen Kompetenz gäbe es sicher „gewinnbringendere“ Szenarien, als ein Smart Home zu hacken. Einbrüche sind nach wie vor „grobmotorisch“, also mit grober mechanischer Einwirkung auf Fenster, Tor und Tür. Die neuen Techniken bieten hier zusätzliche Optionen, die einfach wie auch nützlich sind. So können mit hochwertigen IP-Kameras schon Meldungen an den Nutzer gesendet werden, um sofortige Maßnahmen einzuleiten.

Mit Wassermeldern können durch rechtzeitige Meldungen größere Schäden verhindert werden. Mit intelligenten Schlössern kann Notärzten bei Notrufen Zugang zu den Wohnungen gegeben werden. Falls Fernwirkungen einbezogen werden, sind alle Geräte so sicher, wie die entsprechenden Router. Zu einer kompetenten, ganzheitlichen Beratung gehören nicht nur die Produkte, sondern auch die Absicherung von Router und den eventuellen Gateways. Grundsätzlich bedeutet Smart Home jedoch nicht, dass alles Automation grundsätzlich über das Internet oder das Smartphone funktionieren.

Okay, jetzt aber mal anders: Was kann ich tun, wenn ich mich entschließe, Smart Home zu verwenden? Was gibt es dann in jedem Fall zu bedenken?

Es ist vorab schon ein Unterschied, ob ich neu baue oder ob ein Umbau geplant ist. Im Neubau können viele Komponenten schon „Smart-Home-Ready“ eingesetzt, geplant werden. Das muss nicht zwingend teurer sein als Standardprodukte. Grundsätzlich sollte aber auch klar sein, welche Anwendungen ich automatisieren möchte. Empfehlenswert ist in jedem Fall, sich beraten zu lassen. Leider sind branchenübergreifende Beratungen momentan noch nicht einfach zu finden.

Anbieter gibt es mittlerweile ja sehr viele. Sind alle Smart-Home-Technologien mit Sicherheitsprodukten kombinierbar?

Nein, das ist eigentlich bei vernünftiger Beratung auch nicht erforderlich. Wichtig ist zueinander passende Produkte zu planen und einzusetzen. Billig gekauft ist leider auch oft doppelt gekauft.

Zum Thema Sicherheit allgemein: Welche Möglichkeiten hat man, unter Verwendung von Smart-Home-Technologien sein Zuhause vor Einbruch zu schützen und inwieweit unterscheiden sich diese Möglichkeiten von den „normalen“ Einbruchsicherungen?

Wie bereits geschildert, Mechanik vor Elektronik, Mechanik verhindert beziehungsweise erschwert den Einbruch, Elektronik meldet und leitet Maßnahmen ein. Sinnvoll ist jedoch schon die Kennzeichnung, dass die Liegenschaft geschützt ist „Achtung Videoüberwacht“ und Ähnliches. Eine intelligente Kamera im Außenbereich mit Bewegungsmelder und der Möglichkeit, eine Nachricht an den Nutzer zu senden, ermöglicht auch direkte Maßnahmen. Die Polizei hat dann noch eventuell die Möglichkeit einzugreifen.

Durch Smart-Home-Systeme können beispielsweise bei unberechtigter Fensteröffnung eventuell sogar Funkrauchmelder als Alarmsirenen umfunktioniert wer­den. Solche sehr einfachen Möglichkeiten sind oft preiswerter als komplexe Alarmanlagen. Sinnvoll kann es auch sein, vor der Investition mit der eigenen Versicherung zu sprechen.

Welche Basics empfehlen Sie, um sein Zuhause sinnvoll vor Einbrechern und Langfingern zu schützen?

Fenster, Tür und Tor müssen mit Sicherheitsbeschlägen ausgestattet sein. Danach sollte individuell überlegt werden, welche Möglichkeiten ich durch generierte Meldungen habe. Möchte ich eine Nachbarschafts-WhatsApp-Gruppe informieren, soll die Polizei informiert werden und so weiter. Oftmals hilft der Einsatz von viel Technik nicht, wenn die individuellen Situationen nicht richtig berücksichtigt werden. Was nützt eine Alarmanlage, wenn das Haus ländlich ist und keiner den Alarm mitbekommt?

Wem würden Sie Smart-Home-Security empfehlen?

Was ist Security? Rauch- und Wassermelder gehören sicher zur Sicherheitstechnik, da sie großen Schaden erkennen und Gefahren abwehren können. Sinnvoll sind im Smart Home die Kombinationsmöglichkeiten, die individuell angepasst werden können und zusätzlichen Komfort bieten. Bei Zugriff auf die Geräte von außen ist zwingend der Router zu sichern. Smart-Home beinhaltet auch Assistenzsysteme für den Alltag im Alter (AAL) und gibt auch das Gefühl von Sicherheit.

Sind Smart-Home-Security-Technologien wirklich in jeder Wohnung oder jedem Eigenheim umsetzbar?

Ja. Es muss ja nicht der viel zitierte selbstbestellende Kühlschrank sein. Smart Home kann im Alltag individuell Wohnsitu­ationen vereinfachen. Hier sind keine teuren Umbauten notwendig, sondern teilweise sind es auch nur einzelne Szenen, die umgesetzt werden können, die erweiterbar sind. Viele Anwendungen im Haus sind ja bereits „smart“. Diese werden wahrscheinlich jetzt schon unbewusst genutzt, ohne dass sie als „smarte Geräte“ angeschafft wurden. Eine Funkfernbedienung einer Garage ist ja schon eine „smarte“ Lösung. Wenn diese erweitert werden kann und in ein Smart-Home-Gateway integriert werden kann, ist das ja schon eine Smart-Home-Erweiterung.

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Tipps für ein gutes Gartenjahr

Wer einen Garten hat, kann derzeit bestens die enorme Wachstumskraft der Pflanzen beobachten. Überall treibt frisches Grün aus, entstehen Knospen und Blüten.

Regenwasser im Garten optimal nutzen

In dieser starken Vegetationsphase haben die Pflanzen einen hohen Wasserbedarf und profitieren von einem regenreichen Frühling. Auch über den Sommer hinweg brauchen die Pflanzen regelmäßig Wasser, um gesund und vital zu bleiben. Strahlender Sonnenschein ist das, was sich viele im Sommer wünschen. Wechselt er sich jedoch nicht mit Regenschauern ab, werden unbewässerte Rasenflächen schnell gelb.

Bei Bäumen und Sträuchern sind die Trockenheitsprobleme zunächst kaum sichtbar, machen sich jedoch langfristig bemerkbar. „Das Umweltbundesamt und der Deutsche Wetterdienst haben 2015 in einer gemeinsamen Analyse festgestellt, dass der Klimawandel in den kommenden Jahren häufiger zu Hitzewellen und Starkregen führt“, erklärt Dr. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Beide Wetterphänomene stellen Gartenbesitzer vor Herausforderungen, auf die sie sich am besten frühzeitig einstellen.“

Niederschläge speichern

Um den Wasserkreislauf optimal für die Gartenbepflanzung zu nutzen, ist es wichtig zu verstehen, dass sich die jährliche Niederschlagsmenge voraussichtlich kaum verändern wird. Allerdings ist damit zu rechnen, dass es viel öfter zu Extremwetterlagen kommen wird: längere heiße Trockenphasen einerseits und heftige Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen können, andererseits.

Um sich auf langanhaltende Trockenheit vorzubereiten, ist es sinnvoll, Wasserspeicher anzulegen. Die gute, alte Regentonne ist ein bewährtes Prinzip, das sich jedoch auch in größerem Maßstab umsetzen lässt und dabei attraktiv in die Gartengestaltung integriert werden kann. Wasserreservoirs lassen sich zum Beispiel im Boden, hinter einer Mauer oder einem bewachsenen Zaun verbergen.

Zisternen können Landschaftsgärtner aber auch als formschönes Wasserbecken anlegen. Je nach Standort, Größe und Bepflanzung des Gartens können die Profis den individuellen Wasserbedarf kalkulieren und eine passende Lösung planen und einbauen.

Effektiv nutzen

Im Garten das gesammelte Regenwasser zu nutzen anstatt den Wasserhahn aufzudrehen, spart nicht nur Leitungswasser, es schont auch den Geldbeutel. In der Wasserrechnung wird nicht nur die Lieferung, sondern auch die Entsorgung des genutzten Wassers in die Kanalisation berechnet. Verteilt man Leitungswasser mit dem Schlauch oder der Geißkanne im Garten, zahlt man also eine Abwasserentsorgung, obwohl man diese Dienstleistung gar nicht in Anspruch nimmt.

Es lohnt sich folglich in mehrfacher Hinsicht, einen professionellen Regenwasserspeicher für das eigene Grundstück installieren zu lassen. „Wenn Pflanzen ausreichend Wasser bekommen, sehen sie nicht nur frischer, farbenprächtiger und gesünder aus, sie sind auch robuster und langlebiger“, erklärt Dr. Michael Henze.

„Ideal ist es, den Speicher mit einer automatischen Bewässerung zu verbinden, da diese das Wasser je nach Wetterlage optimal verteilt.“ Landschaftsgärtner bauen die Bewässerungsleitungen so ein, dass sie nicht sichtbar sind. Solche Einbauten lassen sich schon jetzt im Frühjahr umsetzen. Dann profitieren die Gartenbesitzer bereits in diesem Jahr von der Bewässerungstechnik.

Versickerung ermöglichen

Das zweite Extremwetterphänomen, das in naher Zukunft häufiger auftreten wird, sind starke, wolkenbruchartige Regenfälle. Damit sich die plötzlich auftretenden Wassermassen nicht aufstauen, ist es wichtig, im Garten möglichst viel Versickerungsflächen einzuplanen. Dazu zählen Grünflächen in allen Varianten: Hecken-, Baum- und Strauchbepflanzungen, Rasenflächen, Staudenbeete.

Flächen, die hingegen durch undurchlässige Pflasterung oder Asphalt versiegelt sind, können das Wasser nicht aufnehmen. In vielen Gemeinden müssen Grundstücksbesitzer sogar eine Gebühr für versiegelte Flächen zahlen. Landschaftsgärtner kennen sich mit den lokalen Regelungen aus und beraten fachkundig, welche Materialien für eine Entsiegelung in Frage kommen.

Schließlich sind Wege, Treppen und Terrassen Teil einer ausgewogenen Gartengestaltung und Besitzer müssen auch nicht völlig darauf verzichten. Kies ist beispielsweise ein Material, das sehr wasserdurchlässig ist. Naturstein- und spezielles Porenpflaster ermöglichen ebenfalls eine gewisse Durchlässigkeit.

Weitere Informationen und Landschaftsgärtner vor Ort sind unter www.mein-traumgarten.de zu finden.

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