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FASZINATION MUSIK

Wie ein Vulkan: Dimitry Masleev

Wie ein Vulkan: Dimitry Masleev
Wie ein Vulkan: Dimitry Masleev
Foto: Axel Fischer/Shutterstock

Im „Kleinen Saal“ der imposanten Elbphilarmonie zeigte der Ausnahmepianist seine Leidenschaft für die Musik und meisterte ein Soloprogramm rund um Chopin.

Mit Werken von Beethoven bis Filtsch umfasste Masleevs Programm mehrere Jahrhunderte Musikgeschichte. Den Abend gestaltete der zierliche 30-Jährige facettenreich, was die Zuhöhrer ihm dankten. Nach jedem Stück tobender Applaus.

Mit seiner hervorragenden Technik vermag Dimitry Masleev am Klavier ganze Tableaus zu entwerfen, mal als temperamentvolle Mazurka oder als vollgriffige Polonaise, als Reverenz vor Chopin oder als innig lyrische Romanze.

Die Nähe zu Chopins Scherzi ist unüberhörbar.

Bei allem Feuer und Überschwang mancher Stücke ist die Dynamik im überakustischen „Kleinen Saal“ der Elbphilarmonie dimensioniert, nur selten wird der Klang des Flügels grell.

Auch eine Rarität hatte Masleev im Programm: ein b-Moll Impromptu des mit nur 14 Jahren gestorbenen Chopin-(Lieblings-) Schülers Carl Filtsch. Die Nähe zu Chopins Scherzi ist unüberhörbar, aber auch das riesige Talent des jungen Komponisten.

Aufbegehrend düster, mit halsbrecherisch virtuosen Läufen kommt Filtsch’ Impromptus daher. Dmitry Masleev fühlte sich hörbar wohl dabei. Noch mehr aber legte er sich am Schluss ins Zeug bei Liszts „Rhapsodie espagnole“, stürzte sich mit Lust in die wilden, schwierigen Akkord-Kaskaden und erfreute mit zart-sphärischen, glöckchenartigen Pianoklängen. Riesiger Applaus und vier Zugaben.

Dimitry Masleev in der Elbphilharmonie. Foto: Primavera Consulting
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