Bei 80 Prozent der Männer wird das Kopfhaar im Laufe des Lebens lichter. Haartransplantationen können dem entgegenwirken.
Eine Möglichkeit sind die Techniken FUE und FUT.
Zwar spricht der Volksmund umgangssprachlich vom Haarausfall. Genau genommen geht es dabei eigentlich um die abnehmende Dichte der Haarfollikel, aus denen noch Haare wachsen. Hauptsächliche Ursache ist das Sexualhormon Testosteron. Das Abbauprodukt des männlichen Hormons ist nämlich dafür verantwortlich, dass sich die Wachstumsphase der Haare verkürzt, was letztendlich zum Absterben der Haarfollikel führt – und zur Glatze.
Die häufigsten Arten von Haarausfall sind:
- Hormonell-erblicher Haarausfall: Unter ihm leiden vor allem Männer, Frauen dagegen nur selten. Während sich bei Männern die Haare in diesem Fall bereits im jungen Erwachsenenalter oder gar im Jugendalter lichten, setzt der hormonell bedingte Haarausfall bei Frauen meist nach den Wechseljahren ein.
- Kreisrunder Haarausfall: Er ist zwar insgesamt selten, aber dennoch die zweithäufigste Form von schwindendem Haupthaar. Es entstehen dabei kleine, kreisrunde Kahlstellen. Manchmal fallen auch komplett alle Haare aus. Die genaue Ursache für kreisrunden Haarausfall ist unklar.
- Diffuser Haarausfall: Die Haare dünnen insgesamt aus. Schuld daran sind zum Beispiel Stress, Fehlernährung, eine Hormonumstellung oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
Gegen Haarausfall gibt es eine Vielzahl vermeintlicher Gegenmittel, von wundersam bis widerlich ist alles dabei – von Kieselerde bis hin Kräutersud. Doch die Medizin hat tatsächlich etwas zu bieten: die Haartransplantation.
Möglichkeiten der Eigenhaartransplantation
Bei einer Haartransplantation werden nicht nur die Haare verpflanzt. Vielmehr ist es entscheidend, dass man die Haarfollikel transplantiert. Gemeint ist damit jene Struktur in der Kopfhaut, die die Haarwurzel umschließt und das Haar dort verankert. Nur wenn aus funktionierenden Follikeln Haare wachsen, kann der Haarausfall wirksam bekämpft werden.
Zwei Techniken FUE und FUT
Das wichtigste Ergebnis einer gelungenen Haartransplantation ist das Erreichen einer natürlichen Haarlinie und einer natürlichen Haarfülle – ohne die sichtbare Spuren einer Behandlung. Im Bereich der Eigenhaartransplantation unterscheidet man zwischen zwei Vorgehensweisen, der FUT- und der FUE-Technik.
Der Hauptunterschied beider Techniken liegt in der Art der Haarwurzelentnahme: Während bei der FUT im Bereich des Hinterkopfs ein behaarter Hautstreifen zur Gewinnung von Haarfollikeln entnommen wird, werden bei der FUE – einer Weiterentwicklung der FUT – die follikularen Einheiten einzeln entnommen.
Die Entnahme-Technik ist eines der wichtigsten und ausschlaggebenden Kriterien einer Haartransplantation: Die Qualität der Haarwurzeln ist entscheidend, um eine hohe Anwuchsrate zu erreichen. Die Spenderfollikel entnimmt der Arzt am Hinterkopf samt der Haut. Dazu wird die Region örtlich betäubt. Durch den Vorgang entsteht eine Hautwunde, die der Chirurg vernäht. Dort, wo die Haare wachsen sollen, werden Löcher in die Kopfhaut gestanzt, in die der Arzt die Follikel einsetzt.
Die ganze Prozedur dauert einige Stunden. Nach etwa drei Monaten wachsen aus den verpflanzten Follikeln die neuen Haare.