Kurzzeitiger Haarausfall ist in der Regel kein besorgniserregender Zustand. Was aber, wenn sich der Haarverlust über mehrere Wochen oder gar Monate zieht? Sie ziehen nach jedem Kämmen ein Büschel Haare aus der Bürste, und auch im Wannenabfluss sammeln sich eine Menge Haare an – sind das klare Anzeichen für Haarausfall?
Generell ist Haarverlust ein natürlicher Prozess, denn menschliches Haar hat eine begrenzte Lebensdauer von circa drei bis sieben Jahren. Durch verschiedene Wachstumsphasen bedingt, verlieren wir täglich im Durchschnitt zwischen 80 und 100 Haare. Die Ausprägung ist je nach Geschlecht unterschiedlich, so beginnt der Haarausfall bei Männern in der Regel an den Geheimratsecken und am Haaransatz. Bei Frauen hingegen lichten sich die Haare primär am Scheitel.
Rund 60 Prozent der Männer weltweit sind von einer androgenetischen Alopezie betroffen
Zuerst der Haarverlust, daraufhin die Geheimratsecken und schließlich die Glatze. Haarausfall ist bei Männern gerade in jüngerem Alter ein Angstthema. Schließlich wird volles, kräftiges Haar beim Mann in unserer Gesellschaft mit Attraktivität und Erfolg assoziiert. Empfindet man sich nicht länger diesem Gesellschaftsbild zugehörig, kann das am Selbstwertgefühl kratzen. Dann greifen Männer mitunter zur vollständigen Kahlrasur, wobei dieser „letzte Schritt“ nicht zwingend notwendig ist. Bei altersbedingter und erblich-hormoneller Ursache ist Haarausfall therapierbar. Ist ein sogenannter Kahlschlag fortgeschritten, verspricht hier eine Haartransplantation gute Erfolge.
Jede zweite Frau ist betroffen
Haarausfall bei Frauen ist kein Einzelfall. Stärker als beim Mann stehen Haare beim weiblichen Geschlecht für Selbstsicherheit, Vitalität und Jugend und können beim Verlust eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung hervorrufen. Während der Verlust von vollem Haar bei Männern in unserer Gesellschaft als normaler Teil des Älterwerdens gesehen wird, bleibt das Thema unter Frauen eher unausgesprochen. So sorgt der Haarschwund bei ihnen für Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und das Selbstvertrauen sinkt. Für den ersten Schritt und zur richtigen Diagnosestellung sollten Betroffene einen Haarmediziner konsultieren und anhand analytischer Verfahren die Ursachen ermitteln, woraus sich geeignete Therapieansätze ergeben.
Haarausfall stoppen
Neben einer genetischen Veranlagung kommen als Ursachen für den Haarausfall weitere Faktoren infrage. Veränderungen am Hormonhaushalt, eine Mangelernährung, Immunstörung, schwere Erkrankungen oder auch eine extreme psychische Belastung können ausgeprägten Haarschwund schleichend begünstigen. Nach Erkenntnis der Ursachen eines Haarausfalls, wenn dieser nicht auf eine ernsthafte Erkrankung zurückzuführen ist, können Sie Ihr „Haarproblem“ meist auch in Eigenregie behandeln. Allein ein positiver Lebenswandel kann schon viel bewirken – Vermeidung von Stress, eine nährstoffreiche Ernährung und der Verzicht auf strapazierende Haarpflegeprodukte sind einige bewährte Mittel.