Laser werden in der Dermatologie sowohl zur Behandlung von Hautkrankheiten als auch bei ästhetischen Fragestellungen eingesetzt. Die Lasertherapie ermöglicht hochselektiv störende oder erkrankte Hautstrukturen zu entfernen und dabei das umgebende gesunde Gewebe zu schonen.
Dr. Nikolaus Seeber
Vizepräsident DDL e.V.
Dadurch werden Heilungsvorgänge beschleunigt und Schmerzen weitgehend reduziert.
Fraktionierte Laserverfahren (z.B. FraxelTM oder Deep FX®) zur Hautverjüngung und Reduktion von Narben und Dehnungsstreifen ersetzen heute in vielen Fällen die Anwendung aggressiver chemischer Peelings und Schleifbehandlungen. Die fraktionierte Lasertherapie behandelt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren immer nur einen Anteil der Haut (bis 50 Prozent) und kann je nach eingesetztem Gerät bis in die mittlere Dermis (ca. 2-4 mm) vordringen.
Sowohl mit der Fraktionierten Lasertherapie als auch mit Ablativen Lasern lassen sich Narben flacher und damit weniger sichtbar machen.
Das umliegende, unverletzte Gewebe wird angeregt, neue Zellen und damit frisches Kollagen zu produzieren. Die Haut zieht sich über das sogenannte „Shrinking“, einen Erwärmungseffekt, leicht zusammen. Zugleich werden die zerstörten Zellen abtransportiert. Der Effekt: Die Haut erneuert sich und wirkt jünger, frischer und glatter. Hierbei ist zu beachten: je größer der gewünschte Effekt, desto größer sind die Nebenwirkungen der Behandlung. Bei CO2-Lasern kann es zu Ausfallzeiten von bis zu 3 Wochen kommen.
Neben der Behandlung von Falten können Akne-Narben, OP-Narben, Dehnungsstreifen der Haut und Hauterschlaffungen behandelt werden. Viele Menschen leiden unter Narben an ihrem Körper – verursacht durch Operationen, Akne, Verbrennung oder Selbstverletzung. Obwohl diese auch immer ein Stück die eigene Lebensgeschichte erzählen, wünschen sich Patienten oft die Entfernung.
Sowohl mit der Fraktionierten Lasertherapie als auch mit Ablativen Lasern (Erbium:YAG- und CO2-Laser) lassen sich Narben flacher und damit weniger sichtbar machen. Auch der Einsatz von Gefäßlasern kann Narben bezüglich der Vorwölbung, Verhärtung, Rötung und hinsichtlich des Juckreizes positiv beeinflussen.
Tätowierungsentfernung: Wir gehen davon aus, dass mittlerweile etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands tätowiert ist. In der Gruppe der unter 35 Jahre alten Menschen sollen sogar ca. 25 Prozent eine oder mehrere Tätowierungen haben. Viele Tätowierte tragen sich mit dem Gedanken, das Tattoo wieder entfernen zu lassen, teilweise aus privaten Gründen, oft aber auch für den Beruf.
Oft sind insgesamt 5-15 Sitzungen notwendig, bis die Tätowierung vollständig entfernt ist.
Die Patientenanfragen nach Tattoo-Entfernungen wachsen seit einigen Jahren. Die Lasertechnik gilt bei der Entfernung von Tätowierungen heute als Goldstandard. Hierbei ermöglicht nur die Behandlung mit gütegeschalteten Lasersystemen eine narbenfreie Entfernung (dies gelingt nicht mit Blitzlampen = IPL oder mit Milchsäure-Ätzungen). In besonderen Fällen kann eine operative Entfernung erforderlich sein.
Dies schließt etwa die Entfernung einer nicht kontrollierbaren allergischen Reaktion auf Tattoo-Pigmente ein. Eine Narbenbildung lässt sich aber bei der Operation nicht vermeiden. Mit den neuen sehr kurzen Impulsen (550 Pikosekunden – 5 Nanosekunden) ist es jetzt möglich, Tattoos schneller und nebenwirkungsärmer zu entfernen. Weiterhin Probleme gibt es bei Entfernung farbiger Tattoos (Gelb, Orange, Violett und Weiß). Durch die sehr kurzen Impulse wird das Pigment, welches fast die gesamte Energie aufnimmt, pulverisiert.
Den Rest erledigen die Makrophagen, die sogenannten „Fresszellen“, die anschließend die kleinen Pigmente abtransportieren. In der Regel dauert das 4 bis 6 Wochen, sodass eine weitere Behandlung erst nach diesem Zeitabstand möglich ist. Oft sind insgesamt 5-15 Sitzungen notwendig, bis die Tätowierung vollständig entfernt ist.