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Küchengeräte können mehr als nur praktisch sein

Küchengeräte können mehr als nur praktisch sein
Küchengeräte können mehr als nur praktisch sein
Seit der Geburt meiner nun fünfjährigen Tochter Claire hat sich meine Ernährungsweise rapide verändert. Foto: Jil Kempa

Als Studentin lebte ich in Wien, hatte eine zwei Quadratmeter große Küche und mit Pürierstab, Handmixer, einem sehr alten Gasherd und einigen geerbten Pfannen beinahe die notwendigste Ausstattung.

Ich brauchte nicht mehr. Nur an meine Verzweiflung, Kichererbsen zu Humus zu pürieren, erinnere ich mich. Damals aß ich bestimmt drei- bis viermal die Woche Pasta, wie wahrscheinlich die meisten Studenten, ansonsten österreichische Traditionsküche, für die ich aufgrund meiner österreichischen Eltern ein Faible habe.

Seit der Geburt meiner nun fünfjährigen Tochter Claire hat sich meine Ernährungsweise rapide verändert. Nicht nur wollte ich ihr mehr Abwechslung anbieten, auch kamen ihre Nahrungsunverträglichkeiten hinzu. Ich stellte meine Ernährung mit ihrer um. Seither verzichten wir auf Weizen, Kuhmilchprodukte, raffinierten Zucker und künstliche Geschmacksstoffe. Küchengeräte haben sich dabei als äußerst nützlich erwiesen.

Der erst unfreiwillige Verzicht erwies sich als Türöffner zu spannenden Alternativen: Noch heute trinken wir Hafer- und Dinkelmilch, kochen mit Mandelmilch statt Sahne, verwenden Nussmus und Kokosöl statt Butter zum Backen – dabei kann meine Tochter längst wieder alles essen. Die Zutaten sind nicht nur unglaublich aromatisch, sondern auch sehr gesund und brachten mich wie nebenbei dazu, endlich zum eigenen Wohlgefühl zu finden und meine neue Leidenschaft zum Beruf zu machen.

Ich genieße es, schon beim Kochen und Backen angenehm haptische und optisch ansprechende Materialien in der Hand zu halten.

Blender (das ist ein Smoothiemaker) und Food Processor (er zerkleinert Festes wie Nüsse zu Creme) erweiterten die Möglichkeiten. Man denke an gesunden, mit Datteln gesüßten Schokoaufstrich und Torten ohne Butter, Ei und Zucker! Mit einer Getreidemühle gelingt der Einsatz verschiedener Weizenmehlalternativen: Einkorn, Dinkel, Buchweizen, Vollkornreis – es gibt All-in-one-Geräte, die Blender, Food Processor und Getreidemühle vereinen. Ich kann über die Vielfalt und die Möglichkeiten, die gewisse Zutaten und Geräte mit sich bringen, richtiggehend schwärmen!

Was man nicht kennt, vermisst man hingegen nicht. So hatte ich bis zu meiner heutigen Wohnung, mit bereits eingebauter Küche, keine Idee, wie schnell und präzise ein Induktionsherd heizt. Ich bin sehr angetan! Außerdem haben sich in meiner Küche gute, beschichtete Pfannen, qualitative Schneidemesser und wunderschöne Holzbretter angesammelt. Ich habe nach und nach das geerbte Plastik aus meiner Küche verbannt, auch Teige bereite ich in Keramik zu. Am liebsten rühre ich mit einem Schneebesen, er verschafft mir ein stimmiges Gefühl für den Teig.

Ich genieße es, schon beim Kochen und Backen angenehm haptische und optisch ansprechende Materialien in der Hand zu halten. Vielleicht verwöhne ich mich damit, aber es bereitet mir Freude. Es ist ein bisschen, als würden die teuren Kristallgläser aus Omas Vitrine nicht nur zum Ansehen aufgereiht sein, sondern wirklich benutzt werden. Ich feiere gerne jeden Tag – auch den Prozess der Zubereitung.

BUCHTIPP

Veronika Pachala ist Bloggerin auf www.carrotsforclaire.com, Autorin von „Gesund kochen ist Liebe“ und „Gesund backen“, im Dezember erscheint ihr drittes Buch: „Schnell und gesund kochen“.

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