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Der Irrglaube von Monogamie und Glück

Der Irrglaube von Monogamie und Glück
Der Irrglaube von Monogamie und Glück
Foto: Stock-Asso/Shutterstock

In Deutschland leben 70 Prozent der Bevölkerung in einer Partnerschaft.

Die meisten wünschen sich, dass diese Beziehung ihnen alles bietet: eine emotionale Heimat, Stabilität und sexuelle Erfüllung. Und dies natürlich 100 Prozent monogam. Aber ticken wir wirklich so?

Die Liebe ist monogam, zumindest wird uns dies bereits in Kindheitstagen so erklärt. Schneewittchen liebt den einen Prinzen, Aschenputtel verliert erst ihren Schuh und dann ihr Herz an den Einen, und auch Dornröschen wird nur von einem Ehrenmann wachgeküsst.

Der Mensch ist nicht monogam

Experten sprechen davon, dass 90 Prozent der Männer im Laufe ihres Lebens fremdgehen, bei den Frauen sind es drei Viertel. Untreue ist nach wie vor einer der Hauptgründe, warum Ehen in den westlichen Industrienationen reihenweise kollabieren. 50 Prozent beträgt die Scheidungsrate in Deutschland. Es werden aber auch immer weniger Ehen geschlossen und Beziehungen werden immer kürzer.

Untreue zerstört Vertrauen, zerbricht Hoffnungen, Herzen und Familien. Die entscheidende Frage ist aber nicht, warum wir eigentlich nicht treu sein können, sondern warum unser Beziehungsideal auf einer Lüge gründet. Die Lüge, dass wir immer treu sein werden. Denn sexuelle Treue im umfassenden Sinn ist unmöglich. Weltweit fließen täglich Milliarden in den industriellen Komplex, der Sexualität verkauft. Wir können unsere Lust unterdrücken, aber macht uns dies langfristig glücklich?

Polygamie: Das Beziehungsmodell der Zukunft?

Menschen, die polygam sind, haben die Bereitschaft, Liebesbeziehungen mit mehreren Menschen zu führen – nicht heimlich, sondern ganz offen. Es geht um Ehrlichkeit und Transparenz. Alle Partner sind gleichberechtigt und wissen voneinander. Es ist kein Swingen, sondern eine langfristige Orientierung. Ob das die Beziehungsform der Zukunft ist, wird sich zeigen.

Doch eines muss man realisieren: Je mehr Menschen es gibt, mit denen man sich das eigene Leben teilt, umso weniger wird es einem selbst gehören. Glück sollte also jeder zuerst bei sich selbst suchen, bevor er sich auf die Höhen und Tiefen einer Beziehung einlässt – ob monogam oder polygam.

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