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Jäger sind Naturschützer

Jäger sind Naturschützer
Jäger sind Naturschützer
Die Jagd ist in Deutschland stark reglementiert, das gilt im Hinblick auf Sicherheit ebenso wie für Jagd- und Schonzeiten sowie Tierschutz. Foto: Joerg Steber/Shutterstock

Die Jagd gibt es schon so lange wie es den Menschen gibt. Und ohne das energiereiche, eiweißhaltige Fleisch von Wildtieren wären wir nicht, was wir heute sind. Die Jagd ist immer noch tief in unseren Genen verankert und findet Ausdruck in unserer Alltagssprache: Wir sind auf der Jagd nach guten Fotos, nach Schnäppchen oder nach dem Glück.

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Hartwig Fischer

Präsident Deutscher Jagdverband e. V. (DJV)

Jagd ist in unserer Zeit nicht mehr überlebenswichtig. Doch Wildbret, also das Fleisch von heimischen Wildtieren, ist nach wie vor eines der ursprünglichsten Lebensmittel. Es ist regional und liegt im Trend: 82 Prozent der Deutschen halten es für ein gesundes und natürliches Lebensmittel.

Viele angehende Jäger nennen Wildbret als eine der Top-4-Motivationen, die Prüfung abzulegen. Sie büffeln für das „Grüne Abitur“ im Schnitt rund 160 Stunden, etwa Wildbiologie und Botanik, Jagdpraxis, Recht oder Fleischhygiene. Waffenkunde steht ebenfalls auf dem Stundenplan, sogar an herausragender Position. Die Jagd ist in Deutschland stark reglementiert, das gilt in Hinblick auf Sicherheit ebenso wie für Jagd- und Schonzeiten sowie Tierschutz. Was über allem steht, ist die Achtung vor dem Mitgeschöpf. Deshalb ist es beispielsweise selbstverständlich, dass Jäger nicht auf Elterntiere schießen, die abhängige Junge haben. Das gilt für das Wildschwein mit gestreiften Frischlingen ebenso wie für den Waschbären, der als invasive Art per Gesetz stark reduziert werden soll.

Jäger sind die einzigen staatlich geprüften Naturschützer in Deutschland.

Das Handwerk Jagd ist traditionsreich und hat Zukunft: Seit der Wiedervereinigung ist die Zahl der Jäger in Deutschland um ein Viertel angewachsen – auf fast 384.000. Auch immer mehr Frauen sind dabei. Waren es vor etwa 20 Jahren nur etwa ein Prozent, sind es mittlerweile schon sieben. In den Jagdschulen liegt ihr Anteil bereits bei 24 Prozent. Traditionen wie das Jagdhornblasen haben weiterhin ihre Berechtigung ebenso wie das Abschied nehmen vom erlegten Wild oder die Jägersprache. Natürlich halten auch technische Innovationen Einzug in das Jägerleben, angefangen bei signalfarbener Funktionskleidung über digitale Ortungsgeräte für Jagdhunde bis hin zum Fernglas mit eingebautem Entfernungsmesser.

Jäger sind die einzigen staatlich geprüften Naturschützer in Deutschland. Und sie sind per Gesetz dazu verpflichtet, für einen artenreichen, gesunden Wildbestand zu sorgen. Die Arbeit der Waidfrauen und -männer ist in unserer Kulturlandschaft unverzichtbar, sie erfüllen wichtige Aufgaben im Dienst der Öffentlichkeit. Bei der Bekämpfung von Tierseuchen, allen voran Tollwut oder Schweinepest, waren und sind sie erste Ansprechpartner der Behörden. Bei Wildunfällen arbeiten sie mit der Polizei zusammen, stellen Unfallbescheinigungen aus und kümmern sich um verletztes Wild. Jagd ist auch notwendig, damit Bestände anpassungsfähiger Arten wie Reh oder Wildschein nicht überhandnehmen.

So können im Wald genügend junge Bäume nachwachsen und Getreide sowie Gemüse auf Feldern gedeihen. Jagd ist auch wichtig für den Artenschutz: Dank erfolgreicher Tollwutimpfung gibt es beispielsweise heute drei mal mehr Füchse als in den 1980er Jahren. Zum Leidwesen spezialisierter bodenbrütender Vogelarten. Jagd ist Auftrag und Leidenschaft zugleich: Für Wild, Jagd und Natur fühlen sich Jäger rund um die Uhr verantwortlich.

Information

Erfahren Sie mehr unter: www.jagdverband.de.

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