Home » SOMMER » Eltern-Kind-Yoga: Loslassen, Spaß und Verbindung zu zweit
SOMMER

Eltern-Kind-Yoga: Loslassen, Spaß und Verbindung zu zweit

Fotos: Harry Schnitger für RIVA Verlag

Wenn mal wieder Lagerkoller droht ….

Auch wenn das Leben draußen gerade wieder hoch fährt – die Ausnahmesituation der letzten Wochen hat vermehrt an unseren Nerven gezerrt. So manche Familie wurde mit neuen Herausforderungen, wie  Homeoffice oder Homeschooling konfrontiert.
Wie wäre es, die Zeit zuhause einmal gemeinsam auf der Yogamatte zu verbringen? Wie das gehen soll? Mit achtsamen Übungen!

Warum Eltern-Kind-Yoga?

Gemeinsam Yoga zu üben ist eine zauberhafte Erfahrung. Hier steht nicht die Asana-Praxis und das möglichst korrekte Ausführen der Haltungen im Vordergrund, wie wir dies vom Erwachsenen-Kurs gewöhnt sind. Vielmehr begeben wir uns auf die Ebene unseres Kindes und entdecken hierbei auch, wieviel Spaß es machen kann, das eigene innere Kind zu wecken. Das funktioniert übrigens auch mit größeren Kindern!

Probiert es einfach aus!

Vorab: ATEMÜBUNG BERG UND TAL

Diese kleine Atemübung kann jeder für sich machen

Setz dich bequem und aufrecht hin. Nimm eine Hand vor deinen Körper und spreize sie locker. Fahre nun mit dem Zeigefinger der anderen Hand an den Seiten entlang. Beginne mit der Außenseite des Daumens. Wenn du „hoch“ zu einer Fingerkuppe fährst, atmest du ein (BERG). Dann fahre über den Daumen weiter in die Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger. Wenn du „herunter“ fährst, atmest du aus (TAL). Einatmend geht es hoch zum Zeigefinger, usw.

Wiederhole diese Übung mit beiden Händen. Und spüre, wie sich dein Körper über die gleichmäßige Atmung nach und nach entspannt.

Übungen zum Loslassen

Wortmaschine

Stellt euch vor, ihr seid eine Wortmaschine, die immer wieder neue Worte ausspuckt. Welche Worte das sind? Lasst euch uns überraschen. Hier wird eine kraftvolle Bewegung mit einer geistigen, kreativen Gehirnleistung verbunden. Der kreative Output kann auch gern aufgeschrieben werden.

Dein Kind springt wie ein gestreckter Hampelmannn hoch in die Luft und »spuckt«, also brüllt im Sprung das erste Wort heraus, das ihm gerade in den Sinn kommt. Es darf alles brüllen – nur Kraftausdrücke und Schimpfwörter sind verboten. Quatschworte sind am lustigsten. Danach bist du an der Reihe.
>>> Löst Verspannungen, erwärmt den Körper, vertreibt schlechte Laune

Schulterschmetterling

Die Schultern locker lassen – das ist manchmal gar nicht so einfach, denn oft sitzen hier jede Menge Verspannungen. Durch häufiges Arbeiten im Sitzen (in Büro oder in der Schule) neigen wir dazu, die Schulterköpfe eher nach vorn fallen zu lassen. Auf Dauer verkürzen sich so die betreffenden Muskeln. Mit dieser Schulterrotation sorgt ihr für einen guten Ausgleich – eine einfache Übung mit großer Wirkung für eine lockere Schulterpartie. Lasst die Bewegung leicht, fließend und luftig werden – wie mit zarten Flügeln!

Legt die Fingerkuppen auf die Schultern.

Führt mit den Ellenbogen und aus der Schulter nun Kreise aus: Mal kreist ihr klein und fein, dann wieder dürfen eure Kreise groß und ausladend sein. Richtung wechseln.

>>> Lockert die Schultermuskulatur vom langen Sitzen am Schreibtisch

Übungen zum Verbinden

Himbeereis mit Topping

Eine köstliche Partnerübung – nicht nur für heiße Sommertage! Das Besondere hieran: Die Vorbeuge (das Himbeereis) hat eine beruhigende Wirkung, während die Rückbeuge (das Topping) eher anregend wirkt. Das Gewicht des »Toppings« empfinden die meisten Erwachsenen als Wohltat für den unteren Rücken.

Komm in die »Stellung des Kindes«. Hierfür legst du, vom Fersensitz ausgehend, den Oberkörper auf den Oberschenkeln ab. Die Stirn hat (nach Möglichkeit) Bodenkontakt. Deine Arme sind nach hinten gestreckt und liegen einen Augenblick neben den Füßen. Du bist das Himbeereis.

Streck Deine Arme jetzt nach vorn. Dein Kind kommt hinter deinen Füßen in die Hocke – Po an Po. Nun legt sich dein Kind langsam auf deinem Rücken ab. Sein Blick geht zur Decke. Es kann die Beine lang ausstrecken und die Arme an den Ohren vorbei nach hinten geben. Fasse nun, wenn möglich, die Hände deines Kindes. Jetzt liegt das Topping auf dem Eis! Wenn ihr euch vorstellt, ihr schmelzt gemeinsam in den warmen Boden hinein, könnt ihr bei dieser Übung noch mehr loslassen. Richte dich leicht auf, um deinem Kind gefahrlos aus dieser Übung herauszuhelfen. Wenn der Boden weich ist, kann es sich auch zur Seite weg herunterrollen.

Die Hauptstadtmama

In Berlin gibt es alle Arten von Mamas. Doch egal, ob im tiefsten Neukölln oder im exklusiven Grunewald, im Multi-Kulti-Gewusel von Wedding oder im Szeneviertel Prenzlauer Berg: Mütter wollen stets, dass es ihren Kindern gut geht. Sie möchten sie beschützen und ihnen einen sorgenfreien Start ins Leben ermöglichen. Was Mamas täglich leisten, ist einzigartig. Darum mein Aufruf an alle Hauptstadtmamas: Diese Übung ist für euch!

Dein Kind nimmt die Stellung des Kindes ein: Aus dem Fersensitz heraus legt es den Oberkörper auf den Oberschenkeln ab. Seine Stirn berührt den Boden. Die Arme liegen locker an den Körperseiten, die Handflächen sind nach oben gerichtet.

Komme selbst in den nach unten schauenden Hund – und positioniere dich genau über deinem Kind. Jetzt bietest du deinem Kind Schutz mit deinem Körper an – wie ein Dach über seinem Kopf.

Endentspannung

Die verliebten Krokodile

Es waren einmal zwei Krokodile, die wohnten in einem großen Sumpfgebiet. Die beiden sollten dort, wie ihre Artgenossen, für Angst und Schrecken sorgen. Doch »leider« waren die Krokodile ziemlich zahm – und hatten nur Augen füreinander, denn sie waren ineinander verliebt! Und so lagen sie im warmen Wasser und sahen sich immer nur tief in die Augen. Lediglich ihr Maul klappte gleichmäßig auf und zu.

Kommt gegenüber in eine enge Seitenlage, den Kopf auf gleicher Höhe, sodass ihr euch in die Augen schauen könnt. Der unten liegende Arm wird lang nach oben ausgestreckt, den Kopf darauf ablegen. Die oben liegenden Arme berühren sich in Hüfthöhe, das Kind (wegen der kürzeren Arme) greift locker deine Arme. Die vier Arme bilden das (noch offene) Krokodilmaul. Schaut euch jetzt tief in die Augen! Lachen ist erlaubt.

Klappt die oben liegenden Arme nach oben und legt sie über die am Boden liegenden Arme. Das ist das geschlossene Krokodilmaul.

Eure Körper liegen ganz nah beieinander, sind im Blick und in einer gemeinsamen, fließenden Bewegung miteinander verbunden. Genießt es!

Sie möchten mehr erfahren?

Mehr Infos: kinderyogaberlin.com/eltern-kind-yoga-buch
Das Buch „Yoga für dich und dein Kind“ hier bestellen: amzn.to/2BEBbSW

Andrea Helten und ihre Tochter waren während des Lockdowns täglich live und gratis auf Facebook und zeigten kleine Eltern-Kind-Yoga-Einheiten zum Mitmachen. Sechs Videos kann man nun im Paket zum fairen Preis erwerben und die beiden durch den Kauf unterstützen: Alle Infos plus mehr Angebote, Aus- und Weiterbildungen auf kinderyogaberlin.com

Nächster Artikel